Geheimnisvolle archäologische Reste
Wenn man von Mandraki hoch zur Evangelistria-Kapelle wandert, kann man gerade aus durchs Tal zum Kratertal gelangen. Etwa nach 800 Metern geht rechts ein Weg hoch in ein Tal, das nur wenige besuchen. Es ist ein eindrucksvolles Tal zwischen Lavadomen. Eine wilde, geheimnisvolle Landschaft erwartet den Besucher. Überall gibt es alte Mauern und sogar eine wunderschöne Kapelle in einer Ansammlung von Gewölben. Bevor man diese Kapelle erreicht, erhebt sich auf der Mauer ein Fels in der Form eines Stierhorns, wie man es von prähistorischen Heiligtümern der Minoer kennt. Diese waren sicher auch auf dieser Insel und haben ihre Spuren hinterlassen. Weiter hinten im Tal liegt ein einzelnes "Spiladi" (Bauernhäuschen), das aus antiken Baumaterialien besteht. 50 m weiter rechts sieht man in den Felsen deutliche, antike Ausarbeitungen, in denen vielleicht Balken eines Daches verankert waren.
Links am Lavadom findet man in den Mauern sogar eine ehemalige, antike Weinpresse und daneben eine kleine Tür.
Und hier wird es spannend! Denn hinter der Tür verbirgt sich eine künstlich aus dem Fels gehauene Höhle, die von einer großen Säule gestützt wird. Links im Raum befindet sich eine kleine, christliche Kapelle. Ein etwas unheimlicher Ort und man kann sicher sein, dass er schon vor Jahrtausenden ein Heiligtum barg. In den Felswänden gibt es an mehreren Stellen Ausarbeitungen, in denen wahrscheinlich Öllämpchen oder geweihte Figuren standen.
Vielleicht war das ganze Tal ein Heiliger Ort? Schon der Name "Nymphios" ist ein Hinweis. Richtig unheimlich wird es, wenn die Wolken tief hängen und man hier von einer Minute auf die andere im Nebel steht.
Aus dem Tal führt der Wanderweg weiter hoch zum Gipfel des Profitis Ilias mit dem "hängenden Garten des Diavatis".
Der minoische Stieraltar
Fotos des Tals und der Kapelle Agios Joannis
Weitere antike Reste im Nymphios-Tal
Das Höhlenheiligtum & Kapelle
Das Nymphios-Tal
Ins Nymphios-Tal kommt man am besten über den Wanderweg, der bei der Evangelistria-Kapelle beginnt und in Richtung Kaldera führt. Man braucht ca. 1 Stunde bis man oben ist.
Am rechten Rand des Tals geht der Weg hoch zum Gipfel Profitis Ilias mit dem "hängenden Garten des Diavatis". Man kann beide Touren kombinieren.
Opfer auf der Nymphios-Hochebene?
Die Hochebene hat eine sehr geheimnisvolle, ja geradezu bedrückende Atmosphäre. Manche Gäste wollten hier nicht lange bleiben. Kann das ein Zufall sein? Gab es hier oben vielleicht sogar (Menschen-)Opfer? Es wäre an der Zeit, diesen Ort ausgiebig archäologisch zu erforschen!